Die Rattenfängerstadt Hameln – im schönen Weserbergland gelegen – war am vergangenen Wochenende der Gastgeber der diesjährigen Deutschen Meisterschaft in den Doppelkategorien. Der Time Sports e.V. nahm sich der Organisation an und veranstaltete ein durchweg stressfreies und wohl organisiertes Turnier in toller Location. Dass es sich hierbei um ihr erstes selbst organisiertes Turnier handelte, war nicht zu spüren – ganz im Gegensatz zu der warmen Gastfreundschaft, die allen Spielern zu Teil wurde. An dieser Stelle möchten wir unseren aufrichtigen Dank nach Hessisch Oldendorf übermitteln: Wir bitten um Wiederholung einer solchen Veranstaltung und sind gerne wieder bei euch zu Gast!
Sechs Füchse stürzten sich furchtlos auf die von mehreren Streiks im Nah- und Fernverkehr gebeutelten Straßen, um sich der starken Konkurrenz zu stellen. Becci, Franzi, Viola, Jones und Sebastian gingen in den Kategorien Mixed, Herren- und Damendoppel an den Start (beim Damendoppel stieß unser Fuchs qua Familienbande Karolin mit dazu) und Seppi betätigte sich abwechselnd als Pseudotaktiker, Wasserträger, Pöbelmund, Fotograf und Whats-App-Moderator, um die Truppe bei Laune zu halten.
Tag 1 – Vorrundenspiele
Ein Blick auf die Gruppen ließ Böses ahnen: In jeder Killergruppe einer jeden Kategorie waren Füchse zu finden, und auch bei den etwas Glücklicheren bestand kein Anlass zu großer Freude. Durchbeißen und alles rausholen war die Devise – und die wurde auch befolgt!
Im Herrendoppel sahen sich Jones und Sebastian in einer Fünfergruppe zwei sehr starken Doppeln gegenüber, so dass der Viertelfinaleinzug keine Selbstverständlichkeit sein würde. Gegen das insgesamt knapp vier Meter große Wolfsburg-Hamburg-Paket Jöhnk/Kröber konnten sich unsere Füchse leider nicht durchsetzen, was sie aber dann gegen das Duo Kaatz/Joop wieder ausglichen. Die restlichen zwei Spiele gingen dann relativ leicht von der Hand – auch wenn man gegen Müller/Wunderlich erst zum Ende des ersten Satzes den Court mental betrat – so dass das Ticket für das Viertelfinale gelöst war. Im Mixed ging es für Franzi und Sebastian in eine ebenfalls schwierige Gruppe. Zum einen durfte man sich wieder an Herrn Kröber samt Herzdame Frau Hoffmann probieren – was nicht so gut lief – und zum anderen traf man auf den Weltmeister, der sich mit Verena Horn zusammen tat – was in einem Sieg nach drei Sätzen mündete. Auch hier konnte das Turnier nach der Vorrunde weitergehen!
Das andere Mixed-Duo Schumann/Späth ließ sich nicht Lumpen und zog auch in die Runde der besten 16 nach. Zwar musste man sich gegen den Gruppenfavorit Horn/Hakelberg geschlagen geben, doch setzte man sich in den restlichen Spielen solide durch und belegte so höchst respektabel und verdientermaßen den zweiten Platz. Blieben noch die Damendoppel. Franzi und Viola landeten in der Killergruppe und mussten sich der Titelverteidigerin Steffi Weiß mit Partnerin Nina Korte und den Horn-Schwestern stellen. Das Turnier begann für die Damen dann auch erst mal mit einem Paukenschlag, in dem man gegen das Doppel Weiß/Korte einen Sieg in zwei Sätzen nach Berlin holte. Gegen Andrea und Verena Horn konnte man sich zwar nicht durchsetzen, allerdings schaffte man immerhin einen Satzgewinn, was nach einem weiteren glatten 2:0 Sieg im letzten Spiel dafür sorgte, dass man als Gruppenkopf ins Halbfinale zog, weil das Doppel Weiß/Korte gegen Horn/Horn den Sieg holen konnte. Und zu guter Letzt bissen sich auch die Damen Späth/Schumann in abgestimmter Klamotte verdient durch. Mit zwei Siegen erreichte man als Gruppenzweite das Halbfinale und musste sich nur gegen den Gruppensieger aus Poing Hubert/Hesse geschlagen geben. Das führte auch zum einzigen Wermutstropfen an diesem Tag, denn das bedeutete, dass unsere Fuchsdamen im Halbfinale aufeinandertreffen würden.
Tag 2 – Die K.O.-Runde
Der zweite Tag konnte leider nicht mehr mit dem ersten in Sachen Erfolge konkurrieren und wir Füchse mussten gleich zu Beginn der K.O.-Runde Verluste beklagen. Franzi und Sebastian lieferten sich gegen Söhnke und Anna ein hart umkämpftes Match, mussten sich am Ende ganz knapp geschlagen geben und verpassten so den Einzug in Halbfinale. Das Mixed Späth/Schumann musste gegen David Zimmermanns und Nina Korte ran, schlug sich auch wacker, konnte jedoch die Niederlage nicht abwenden. Auch hier verpasste man die Medaille denkbar knapp. Das Herrenoppel Späth/Kloss konnte den Trend leider nicht umkehren und musste am Ende – vermutlich mental noch etwas durch die vorherigen Spielen angeschlagen – die Gebrüder und Lokalmatadoren Franke und Franke im Turnierbaum an sich vorbeiziehen lassen. Die jungen Wilden aus Hessisch Oldendorf spielten das clever und zogen so verdient in die nächste Runde ein. Einzig im Damenhalbfinale war sicher, dass jemand aus dem Rudel im Finale stehen würde und das waren am Ende Franzi und Viola. Karo und Becci wehrten sich ordentlich, gaben sich bis zum Schluss nicht auf und bestätigten so ihre tolle Leistung mit Bronze!
Das Finale
Während die Nervosität bei den Finalfuchsdamen kaum sichtbar war, kämpften vor allem Jones und Seppi sichtlich mit der Aufregung. Während Seppi sich auf der Tribüne mit Jubel und Anfeuerungsrufen etwas Luft machen konnte, verharrte Jones in Embryonalstellung auf dem Coachstuhl und lotste seine Schützlinge durch das Spiel.
Im Finale gab es ein Remake des Eröffnungsspiels der Damen, nämlich Franzi Ottrembka/Viola Wilhelm gegen Steffi Weiß/Nina Korte. Im ersten Satz ging das Spiel gut für die Füchse los und man konnte sich eine Führung in Höhe von 9:6 erarbeiten. Allerdings kam das Team Weiß/Korte wieder ran, hatte sich auf ihre Taktik sehr gut eingespielt und konnte so sechs Punkte am Stück machen. Beim Stand von 9:12 gegen die Füchse versuchte unser Team mit einem Time Out das Spiel wieder zu drehen. Das gelang auch bis zum Stand von 15:14, allerdings konnte man den Satzball leider nicht verwandeln und musste sich mit 16:18 geschlagen geben. Spannender konnte ein Spiel eigentlich kaum verlaufen, was die Nerven der mitfiebernden Füchse nicht gerade schonte. Im zweiten Satz gestaltete sich die Angelegenheit sehr ausgeglichen, beim Stand von 9:9 machte der Gegner jedoch zwei Punkte und so sah man sich gezwungen, mit einem weiteren Time Out den Versuch zu unternehmen, das Spiel doch noch zu kippen. Eine taktische Umstellung erfolgte, man kämpfte sich auf 12:12 wieder ran und schaffte so ausgeglichene Verhältnisse für den Endspurt. Die sollten auch ausgeglichen bleiben, bis beim Stand von 14:14 unsere Füchse die Nerven behielten und mit 16:14 den dritten Satz einleiteten.
Im dritten Satz gelang ein Traumstart. Man zog bis auf 12:3 davon, spielte sich dann weiter zu einem 15:6 und hatte so genug Matchbälle zur Verfügung, um den Titel mit nach Hause zu nehmen. Die Gegner indes gaben natürlich nicht auf und verkürzten noch bis auf 15:9, bevor der Jubel endlich ausbrach.
Die tolle Bilanz des Turniers: Unsere Mädels Franzi und Vio offizielle deutsche Meister, unser Mädel Becci Schumann zusammen mit Halbfuchs Karo Späth Bronze jeweils in der Kategorie Damen Doppel!